Wanderung auf dem Albsteig

Zusammen denselben Weg gehen und unvergessliche Momente gemeinsam erleben. Im Juli 2021 war es soweit und wir haben uns zu dritt auf den Weg zum Albsteig im Südschwarzwald gemacht.

Der Albsteig

Im Südschwarzwald, fast an der Grenze zur Schweiz, beginnt der Albsteig. Dieser führt 83,3 Kilometer und über 2.700 Höhenmeter von Albbruck zum Feldberg, den höchsten Berg im Schwarzwald. Entlang des Flusses Alb führt die Route durch einige Schluchten, zahlreiche Wasserfälle und schöne Aussichtspunkte. Einige Kilometer nach St. Blasien trennt sich die Route in West und Ost und trifft sich erst wieder auf dem Feldberg.

Der Schwarzwaldverein gibt zwei Varianten als Empfehlung. Die gemütliche mit 5 Zwischenstopps und die sportliche Variante mit 3 Zwischenstopps (je entweder Ost/- oder West- Variante)

 

Über uns

Wir sind drei sportliche Frauen aus dem Nordschwarzwald, die gerne in unterschiedlichen Landschaften, neue Herausforderungen und Abenteuer suchen und neue Wege entdecken wollen. 
Den Albsteig zu laufen war schon länger in der Planung, musste aufgrund der Pandemie jedoch verschoben werden. Mitte Juli haben wir es dann endlich in die Tat umsetzen können. Mit einem 10 kg Rucksack inkl. einer Trinkblase machten wir uns freudig zu Dritt auf den Weg nach Albbruck.

Direkt zu den Etappen:
Etappe 1: Albbruck > Immeneich
Etappe 2: Immeneich > St. Blasien
Etappe 3: St. Blasien > Feldberg
Etappe 4: Feldberg > Bernau
Fazit

Unsere Planung

Für uns war direkt klar, dass wir die sportliche Variante laufen werden. Diese wird vom Schwarzwaldverein von Albbruck nach Görwihl mit 11,9 km, von Görwihl nach Häusern mit 27,1 km und von Häusern zum Feldberg Passhöhe mit 23,7 km als Ost- Tour und 24,8 km als West- Tour empfohlen. 

Wir hatten unsere Routen allerdings so geplant, dass an jedem Tag ungefähr gleich viele Kilometer und Höhenmeter zu bewältigen waren.
Da wir uns für die östliche Variante entschieden hatten, wollten wir am 4. Tag vom Feldberg noch nach Bernau wandern (Teil der West-Variante) um möglichst alles zu sehen.

Unsere Route ging daher von Albbruck nach Immeneich, von Immeneich nach St. Blasien, von dort auf den Feldberg und anschließend nach Bernau. 

Voraussetzung für unsere Planung war, dass wir in Unterkünften in unmittelbarer Nähe der Route schlafen konnten. Da die Route an einigen Orten vorbei geht, war es kein Problem unsere Wanderung anders zu planen als vom Schwarzwaldverein vorgegeben war. Die Unterkünfte hatten wir etwas über einen Monat vorher gebucht.

Etappe 1

Albbruck > Immeneich

Geplant: 20,0 km 720 hm 
Gelaufen: 23,6 km 880 hm

Um ca. 10 Uhr sind wir mit unserem Shuttle (wir hatten den Luxus, gefahren zu werden) in Albbruck angekommen und starteten den Albsteig. Bei strahlendem Sonnenschein und ca. 30 °C, gut gelaunt und vorfreudig machten wir uns auf den Weg nach Immeneich.

Die Route führte uns durch Albbruck in die Albschlucht, wo wir den Fluss Alb überquerten. Nach einem Anstieg aus der Schlucht führte die Route weiter durch schmale Waldwege. 

Unsere Mittagspause (Obst und Snacks) verbrachten wir an einer der Kiesbänke an der Alb, wo wir anschließend den Weg zum Höllbachwasserfall gefolgt sind.

Ein paar Meter nach dem Wasserfall hatte uns ein Holzpfeil mit der Aufschrift “Schöne Aussicht” verführt und wir verließen die Route in Richtung des Pfeiles, um eine schöne Aussicht zu genießen. Wir traten also tapfer einige extra Kilometer und Höhenmeter mehr an, um diese schöne Aussicht zu bekommen – Fazit: diese Anstrengung hat sich unseres Erachtens nicht wirklich gelohnt – eher ein Reinfall. 

Nach diesem extra Abstecher hatten wir uns auf ein erfrischendes kühles Getränk in Görwihl gefreut. Wir mussten dann aber feststellen, dass uns die Route nicht durch Görwihl führte, sondern daran vorbei. 

Also folgten wir der Route weiter bis zur Teufelsküche. Hier wollten wir eigentlich eine kurze Rast einlegen, da aber die Bänke in der Sonne standen und uns eher nach Schatten zumute war, sind wir direkt weiter nach Immeneich gelaufen.




Unsere Unterkunft in Immeneich erreichten wir um ca. 16:30 Uhr. Wir übernachteten in einem Dreibettzimmer im Gasthof Adler, was wir zu 100% weiterempfehlen können. Die aktuellen Besitzer Corinna und Bernhard Ebner hatten die Zimmer im Mai übernommen, da der Eigentümer auf unbestimmte Zeit in den Urlaub gegangen ist. 

Die Unterkunft hatte einen schönen, großen und überdachten Balkon, weshalb wir dort den Abend inkl. Abendessen, guten Gesprächen und einem Glas Wein gemütlich ausklingen lassen wollten. Als gegen später die Besitzer mit einem Schnaps zu uns kamen, endete das Ganze noch in einem schönen und lustigen Abend.

Vielen Dank an Corinna und Bernhard auf diesem Wege. Die ganze Abwicklung war sehr unkompliziert und ungezwungen. Wir hatten uns direkt wohl gefühlt.

Das Frühstück war ausreichend um die nächste Etappe zu bewältigen.

Etappe 2

Immeneich > St. Blasien

Geplant: 22,6 km 780 hm
Gelaufen: 24,0 km 840 km

Die Tour startete mit leichtem Regen und führte zu Beginn einen Stich hoch nach Wolpadingen. Von dort oben hätte man eigentlich eine tolle Sicht auf die Alpen gehabt. Wir hatten leider Regen und Nebel, was uns die Sicht komplett versperrt hatte.

Nach der “Albsicht” ging die Route durch den Hotzenwald bis zum Dachsberg. Auch hier leider weiterhin Regen und keinen Weitblick. Aufregender wurde es dann auf dem Schmugglerpfad. Dieser führte durch schmale Wege und Steingeröll (Wanderstiefel empfehlenswert!) auf den Bildsteinfelsen.

Auch hier hätte man einen schönen Weitblick gehabt, aber wir hatten an dem Tag einfach kein Glück mit dem Wetter. Weiter ging es runter zum Albstausee. Da der Regen kurz aufgehörte, legten wir hier eine kurze Pause ein und umrundeten anschließend den Albstausee.
Der nächste Abschnitt der Route war wegen Felssturz gesperrt. Die Umleitung war schlecht beschildert, so dass wir selbst einen Weg zum Albsteig zurück finden mussten. Dadurch sind wir einige Kilometer und Höhenmeter mehr gelaufen.

Bei Häusern sind wir über den Felsenpfad zu den Windbergwasserfällen nach St. Blasien gelangt. Wer schon einmal wie wir, den Schluchtensteig gelaufen ist, wird sich hier wieder auskennen. 




Etappe 3

St. Blasien > Feldberg Passhöhe

Geplant: 19,6 km 641 hm
Gelaufen: 21,0 km 680 hm

Trotz extremem Regen am Morgen haben wir unsere Sachen gepackt, um die 3. Tour zu starten. Bis zur Glashofsäge sind wir der Albsteig-Beschilderung gefolgt und sind dort die östliche Variante gelaufen. Die Route bis nach Menzenschwand hat uns nicht so gut gefallen, was vielleicht auch daran lag, dass es wie aus Kübeln gegossen hat. (Eine gute Regenjacke war goldwert).

Da wir eh schon nass waren…

So richtig schön war dann der Menzenschwander Wasserfall in einer schmalen Schlucht. Wir waren total begeistert und haben uns wie in einer anderen Welt gefühlt. Die Route führte weiter über schmale Pfade, den Hang entlang durch Ziegen-Weiden.

Anschließend führte die Route wieder runter ins Tal, bis es mit einem steilen Anstieg zur Passhöhe weiter nach oben ging.
Das Wetter wurde zu diesem Zeitpunkt überraschenderweise endlich besser und wir hatten uns kurz überlegt doch noch weiter nach Bernau zu laufen. Da wir aber auch unser Mädels-Wochenende genießen wollten, hatten wir es nicht getan und es uns stattdessen auf einer Sonnenterrasse mit Kuchen und Sommerradler bei plötzlichem strahlendem Sonnenschein gut gehen lassen.

Unsere Unterkunft war direkt auf der Route im Hotel Kokoschinski. Die Unterkunft war völlig ok und wir hatten leckeres Abendessen und bisher das beste Frühstück.

Etappe 4

Feldberg Passhöhe > Bernau

Geplant: 10 km 340 hm
Gelaufen 22 km 630 hm (inkl. Feldberg Spitze)

Der Morgen begann mit Sonnenschein. Aufgrund der Freude über das gute Wetter beschlossen wir einen Abstecher auf den Feldberg zu machen.

 “Wenn man schon mal auf dem Feldberg ist, muss man auch den höchsten Berg des Schwarzwalds bestiegen haben.” 

Also machten wir uns nach dem Frühstück auf zur Spitze. Auf dem Weg zum Feldberg begegneten uns kaum Menschen. Der Ausblick vom Feldberg war grandios. Zwischenzeitlich versperrten Nebelfelder unsere Sicht, die sich nach ein paar Minuten wieder auflösten. Die Menschenleere, die Ruhe und die geniale Fernsicht; einfach die ganze Atmosphäre auf 1.493 Metern war überwältigend.

Ab ca. 10:00 Uhr füllte sich dann der Feldberg mit Menschen. Nach der Besichtigung des Feldbergturms und des Bismark-Denkmals gingen wir zurück zum Albsteig Tor und setzen unsere Route nach Bernau fort. 

Nach dem Abstieg vom Feldberg hinunter, führte uns die Tour erneut auf 1.415 Meter hinauf zum Herzogenhorn.

Von dort aus war die Aussicht nochmals besser als vom Feldberg und es waren wieder deutlich weniger Menschen unterwegs.

Danach ging es noch übers Spießhorn und dann steil abwärts nach Bernau-Dorf, am Fluss entlang nach Bernau, wo wir unsere Route beendeten.

Fazit

  • Für uns war der schönste Abschnitt die Route von Menzenschwand bis nach Bernau.
  • Man sollte wasserfeste und knöchelhohe Wanderschuhe haben.
  • Regenjacke auf keinen Fall vergessen! ( Hier lohnt sich Qualität!)
  • Ausreichend Wasser mitnehmen, da es auf der Route fast keine Auffüllmöglichkeiten gibt. Am ersten Tag haben uns 2,75 Liter Wasser aufgrund des heißen Wetters nicht gereicht.
  • Einige Wege waren sehr bewachsen, die anderen breit geschottert.
  • Gute Wandersocken machen viel aus.
  • Es sollte eine gute Grundkondition vorhanden sein.
  • Auf den ersten zwei Touren sind uns kaum Wanderer begegnet. 
  • Sehr gute Beschilderung, außer die Umleitungen
  • Es gibt leider keine Schutzhütten, wo wir uns bei Starkregen gerne untergestellt hätten.

Und jetzt?

Aktuell befinden wir uns auf einer der ältesten Nord-Süd Wanderstrecke: dem Westweg. Dort sind wir derzeit bei der Etappe 6 in Hausach. Den Feldberg werden wir also demnächst wiedersehen und passieren. Unsere bisherigen Fernwanderungen waren der Ostweg (240 km, über 7.400 hm), der Schluchtensteig (119 km, über 3.000 hm) und der Seensteig (84 km über 2400 hm). Nach dem Westweg werden wir die Murgleiter in Angriff nehmen (110 km und um die 5.000 hm). Unser Traum und unser Ziel ist es, einmal eine Alpenüberquerung zu machen. Wir möchten von Salzburg oder vom Großglockner ans Meer laufen.

Hast du Fragen zum Albsteig oder zu unserer Planung?
Kontaktiere uns gerne über das Kontaktformular.



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Zusammen denselben Weg gehen und unvergessliche Momente gemeinsam erleben. Im Juli 2021 war es soweit und wir haben uns zu dritt auf den Weg zum Albsteig im Südschwarzwald gemacht.

Der Albsteig

Im Südschwarzwald, fast an der Grenze zur Schweiz, beginnt der Albsteig. Dieser führt 83,3 Kilometer und über 2.700 Höhenmeter von Albbruck zum Feldberg, den höchsten Berg im Schwarzwald. Entlang des Flusses Alb führt die Route durch einige Schluchten, zahlreiche Wasserfälle und schöne Aussichtspunkte. Einige Kilometer nach St. Blasien trennt sich die Route in West und Ost und trifft sich erst wieder auf dem Feldberg.

Der Schwarzwaldverein gibt zwei Varianten als Empfehlung. Die gemütliche mit 5 Zwischenstopps und die sportliche Variante mit 3 Zwischenstopps (je entweder Ost/- oder West- Variante)

Über uns

Wir sind drei sportliche Frauen aus dem Nordschwarzwald, die gerne in unterschiedlichen Landschaften, neue Herausforderungen und Abenteuer suchen und neue Wege entdecken wollen. 
Den Albsteig zu laufen war schon länger in der Planung, musste aufgrund der Pandemie jedoch verschoben werden. Mitte Juli haben wir es dann endlich in die Tat umsetzen können. Mit einem 10 kg Rucksack inkl. einer Trinkblase machten wir uns freudig zu Dritt auf den Weg nach Albbruck.

Direkt zu den Etappen

Etappe 1: Albbruck > Immeneich
Etappe 2: Immeneich > St. Blasien
Etappe 3: St. Blasien > Feldberg
Etappe 4: Feldberg > Bernau
Fazit

Unsere Planung

Für uns war direkt klar, dass wir die sportliche Variante laufen werden. Diese wird vom Schwarzwaldverein von Albbruck nach Görwihl mit 11,9 km, von Görwihl nach Häusern mit 27,1 km und von Häusern zum Feldberg Passhöhe mit 23,7 km als Ost- Tour und 24,8 km als West- Tour empfohlen. 

Wir hatten unsere Routen allerdings so geplant, dass an jedem Tag ungefähr gleich viele Kilometer und Höhenmeter zu bewältigen waren.
Da wir uns für die östliche Variante entschieden hatten, wollten wir am 4. Tag vom Feldberg noch nach Bernau wandern (Teil der West-Variante) um möglichst alles zu sehen.

Unsere Route ging daher von Albbruck nach Immeneich, von Immeneich nach St. Blasien, von dort auf den Feldberg und anschließend nach Bernau. 

Voraussetzung für unsere Planung war, dass wir in Unterkünften in unmittelbarer Nähe der Route schlafen konnten. Da die Route an einigen Orten vorbei geht, war es kein Problem unsere Wanderung anders zu planen als vom Schwarzwaldverein vorgegeben war. Die Unterkünfte hatten wir etwas über einen Monat vorher gebucht.

Etappe 1: Albbruck > Immeneich

Geplant: 20,0 km 720 hm  / Gelaufen: 23,6 km 880 hm

Um ca. 10 Uhr sind wir mit unserem Shuttle (wir hatten den Luxus, gefahren zu werden) in Albbruck angekommen und starteten den Albsteig. Bei strahlendem Sonnenschein und ca. 30 °C, gut gelaunt und vorfreudig machten wir uns auf den Weg nach Immeneich.

Die Route führte uns durch Albbruck in die Albschlucht, wo wir den Fluss Alb überquerten. Nach einem Anstieg aus der Schlucht führte die Route weiter durch schmale Waldwege. 

Unsere Mittagspause (Obst und Snacks) verbrachten wir an einer der Kiesbänke an der Alb, wo wir anschließend den Weg zum Höllbachwasserfall gefolgt sind.

Ein paar Meter nach dem Wasserfall hatte uns ein Holzpfeil mit der Aufschrift “Schöne Aussicht” verführt und wir verließen die Route in Richtung des Pfeiles, um eine schöne Aussicht zu genießen. Wir traten also tapfer einige extra Kilometer und Höhenmeter mehr an, um diese schöne Aussicht zu bekommen – Fazit: diese Anstrengung hat sich unseres Erachtens nicht wirklich gelohnt – eher ein Reinfall. 

Nach diesem extra Abstecher hatten wir uns auf ein erfrischendes kühles Getränk in Görwihl gefreut. Wir mussten dann aber feststellen, dass uns die Route nicht durch Görwihl führte, sondern daran vorbei. 

Also folgten wir der Route weiter bis zur Teufelsküche. Hier wollten wir eigentlich eine kurze Rast einlegen, da aber die Bänke in der Sonne standen und uns eher nach Schatten zumute war, sind wir direkt weiter nach Immeneich gelaufen.

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